Wettbewerbe

Neubau Wohnquartier Simonskaul mit Kita und Gewerbeflächen, Köln

Kategorie: Wohnen / Kita / Gewerbe
Wettbewerb: 22019, 2. Preis
Auslober: Bonava Deutschland GmbH
Lage: Köln Weidenpesch
Bauvolumen: 327 WE, 24.200m² WFl, Kita, Gewerbe

Mehrfachbeauftragung/Qualifizierungsverfahren „Simonskaul“ in Köln-Weidenpesch

Konzept
Das Potential des neuen Wohnquartiers ‚Simonskaul‘ in Köln-Weidenpesch liegt in seiner südorientierten, schallabgewandten und damit ruhigen Wohnbebauung und großzügigen Freiräumen mit einem hohen Erholungswert auf der nördlichen Seite, der tagsüber nicht durch den Schienenverkehr beeinträchtigt wird.

Zonierung
Im ersten Bauabschnitt entstehen entlang der Neusser Straße im Osten und als lärmabschirmende Bebauung nach Norden die Wohneinheiten im geförderten Wohnungsbau. Das südliche Gebäude beherbergt darüber hinaus im Erd- und 1. Obergeschoss die Kita, die mit Ihrer Außenspielfläche im ruhigen, geschützten Quartiersinneren gelegen ist. Im westlichen Teil des Planungsgebietes folgen dann die Gebäude des frei finanzierten Wohnungsbaus, die mit Ihrer winkelförmigen Bauweise eine städtebaulich homogene Gesamtform schaffen und optimal orientierten Wohnraum ermöglichen.

Dem heterogenen Umfeld mit den unterschiedlichen Gebäudetypen, Höhen und Dachformen wird dadurch ein neuer, in sich konkludenter Stadtbaustein gegenübergestellt, dessen Modellierung der Dachgeschosse zur städtebaulichen Differenzierung beiträgt.

Bei der Überarbeitung des Entwurfes wurde darüber hinaus darauf geachtet, dass die neuen Baukörper mit Ihrer Höhenentwicklung mehr auf die Umgebungsbebauung eingehen und sich das Quartier zur Simonskaul hin herunterstaffelt. Neu angeordnet wurden hier nun eine 2 ½-geschossige Stadthaus-Typologie – somit fügt sich das neue Quartier homogen in den bestehenden Straßenzug mit seiner 1 bis 2-geschossigen Bauweise ein.

Durchwegung
Die verkehrstechnische Erschließung für den PKW-Verkehr erfolgt für den öffentlich geförderten Wohnungsbau direkt über die Zufahrt der Tiefgarage von der Neusser Straße aus. Eine zweite „Behelfs-Rampe“ im rückwärtigen Teil stellt den geregelten Verkehrszufluss auf die Neusser Straße zu Stoßzeiten sicher, erschlossen wird diese über einen den Baukörpern vorgelagerten neuen Quartiersplatz, der ebenfalls an den öffentlichen Spielplatz angebunden ist.

Die frei finanzierten Wohnungen können von Westen über die Simonskaul angefahren werden, deren Tiefgaragen werden von Norden erschlossen. Somit sind die Quartiers-Innenhöfe autofrei gestaltet und dienen den Bewohnern als Treffpunkt für Spiel und Freizeit mit hoher Aufenthaltsqualität. Eine fußfläufige Durchwegung des gesamten Quartieres in Ost-West-Richtung verbindet das bestehende Gehwegnetz der Stadt mit den neuen Gebäuden, Quartiersinnenhöfen und dem öffentlichen Spielplatz am Rande der Ausgleichsfläche.

Freiräume
Die städtebauliche Form schafft großzügige Freiflächen unterschiedlicher Nutzungen, die gut an die bestehenden Erschließungswege angebunden sind. Der öffentliche Spielplatz liegt gut zu erreichen im nordöstlichen Teil des Planungsgebietes, wohin gehend die Spielfläche der Kita im Süden, geschützt vom Verkehrslärm, gelegen ist.

Darüber hinaus bilden die vier in den Quartiers-Innenhöfen gelegenen halb-öffentlichen Treffpunkte zusammen mit den privaten Freiflächen (Mietergärten), die den hauptsächlich im Erdgeschoss befindlichen 4- und 5-Zimmerwohnungen für Familien vorgelagert sind, eine interessante und abwechslungsreiche Grün- und Freiraum-Vernetzung des gesamten Planungsgebietes.

Im Zuge der Überarbeitung wurde das Hauptaugenmerk auf eine ausgewogenere Flächenbilanz bzw. Zonierung der Höfe und eine eindeutigere Erschließung der Wohngebäude im südlichen Teil gelegt.

Wohnen
Der Quartierplatz als neue Mitte verbindet die Häuser des geförderten und des frei finanzierten Wohnungsbaus, während die 4 Quartiershöfe eine eigenständige Adresse für die jeweiligen Hausgruppen bilden. Über die neu strukturierten Treppenhäuser sind alle Wohneinheiten, auch in den Obergeschossen, nun direkt an diese halb-öffentlichen Freiflächen angebunden.

Bezüglich des Schallschutzes wurde darauf geachtet, dass alle Wohnungen die Anforderung an gesundes Wohnen erfüllen und mindestens einen Aufenthaltsraum zu den ruhigen Innenhöfen aufweisen. Im nordöstlichen Bereich des öffentlich geförderten Wohnungsbaus wurden die Grundrisse des Schallschutz-Riegels optimiert, die Orientierung der frei finanzierten Wohneinheiten wurde entsprechend der schallschutztechnischen Empfehlung verstärkt nach Süden zu den ruhigen Innenhöfen verbessert.

Neben den bisher geplanten flexiblen Grundrissen entsprechend des gewünschten Wohnungsmixes wurde die Integration innovativer Wohnformen für gemeinschaftliches Wohnens weiterverfolgt, im Speziellen das Mehrgenerationenwohnen in Wohngruppen. Diese Wohnformen sind im zentral gelegenen und vom Quartiersplatz erschlossenen südlichen ÖGW-Baukörper, oberhalb der Kita, situiert.