Neubau Wohnquartier Niederste Feldweg, Dortmund
Kategorie: | Wohnen / Schallschutzgrundrisse |
Wettbewerb: | 2017 |
Auslober: | Stadt Dortmund |
Lage: | Dortmund Wambel |
Bauvolumen: | 125 WE, 15.500m² BGF |
Qualifizierungsverfahren „Wohnbauprojekt Niederste Feldweg“ in Dortmund
Der Ort – die städtebauliche Idee
Das Plangebiet am ‚Niederste Feldweg’ liegt im Spannungsfeld zwischen zwei unterschiedlichen Gebieten und aufgrund ihrer Nutzung ganz andersartigen Atmosphären – im Norden das lärmemittierende, großmaßstäbliche Gewerbegebiet mit der Hannöverschen Straße als zusätzliche Zäsur und im Süden ein lebendiges Wohngebiet mit einer kleinteiligen und vielschichtigen Bebauung.
Die neue Wohnbebauung wird als Stadtbaustein verstanden, der auf die beiden städtebaulichen Typologien reagiert und ein adäquates Pendant für die jeweilige Bestandsbebauung bildet. Eine Gebäudezeile begleitet die Straße im Norden und fasst so den Straßenraum und antwortet auf die drei gegenüberliegenden Gewerbeeinheiten. Durch sich wiederholende Rücksprünge und Staffelungen in der Höhe wird eine kleinteilige Silhouette geschaffen, die den Charakter einer Wohnbebauung unterstreicht. Im Süden bieten kleinteilige Höfe Aufenthaltsorte für jeweils zwei Hausgemeinschaften und gliedern so die langgestreckte Gebäudezeile. Auf die Wohnstraßen wird reagiert – an der Koerstraße mit einer Zäsur, die beiden Seiten verbindet und bei den übrigen Straßen mit einem Gebäude, das diese damit räumlich abschließt.
Durch den geschwungenen Verlauf der Straße ‚Niederste Feldweg’ entsteht ein zusätzlicher Freiraum, der sich als Begegnungsort zwischen den neuen Bewohnern und ihren bereits länger dort wohnenden Nachbarn im Quartier anbietet. Eine Wiese mit lockerem Baumbestand bietet Raum für Erholung, gemeinsame Aktivitäten und einem Kinderspielplatz im Westen. Baumbestandene Wege gliedern den Freiraum und verbinden fußläufig die beiden Gebäudeseiten.
Nachbarschaften – das Gebäudekonzept
Zwei wiederkehrende Gebäudemodule bilden die Basis für eine wirtschaftliche Bauweise und ein dennoch vielfältiges und differenziertes Wohnungsangebot. Um einen vertretbaren Erschließungsaufwand zu erreichen, ist das Basismodul als Vierspänner organisiert – mit einem querliegenden Treppenhaus zur Straße. Aus Gründen des Schallschutzes sind zu dieser Seite auch keine Aufenthaltsräume orientiert, sondern nur Bäder, Küchen oder durchgesteckte Wohnräume mit Essplatz, deren Belüftung aber über die Hofseite gewährleistet ist.
Im Erdgeschoss sind vermehrt die rollstuhlgerechten und die Familienwohnungen mit fünf Zimmern angeordnet. Ein Durchgang ermöglicht jedem Bewohner zu einem gemeinschaftlichen Hof, der der Hausgemeinschaft gewidmet ist. Hier befinden sich auch die Kellerersatzräume, so dass auf eine Unterkellerung verzichtet werden kann.
In den Obergeschossen werden die Grundrisse aus wirtschaftlichen Gründen gestapelt, es werden jedoch in einem Haus alle Wohnungsgrößen angeboten, um ein Zusammenleben von Alt und Jung oder von Familien mit und ohne Kindern zu ermöglichen.
Die beiden Gebäudezeilen werden jeweils mit Kopfbauten abgeschlossen, die über die Grundrissorganisation auch den Schallschutz an den östlichen und westlichen Flanken gewährleisten.
Auch in diesen Gebäuden ist die Anordnung aller Wohntypologien möglich.
Die beiden Module bieten grundsätzlich die Möglichkeit unterschiedlich bespielt zu werden und über ein zusätzliches Dachgeschoss vertikale Akzente in der Silhouette zu bilden.
Das äußere Erscheinungsbild wird neben der plastischen Ausformulierung durch den Einsatz von zwei freundlichen Farben weiter akzentuiert. Die Basis kann eine übliche, kostengünstige Putzfassade bilden, wünschenswert wäre aber auch der Einsatz von steinernen Fassaden, wie Ziegel oder Verblendern.