Wettbewerbe

Neubau Büro- und Geschäftshaus, Bonn

Kategorie: Büro / Gewerbe
Wettbewerb: 2023, 3. Preis
Auslober: KREER Development GmbH, Köln
Lage: Bundesviertel Bonn
Bauvolumen: 25.850m² Verkaufs-/Restaurant-/Bürofläche

Nichtoffener zweiphasiger hochbaulicher Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil „Meilenstein Bundesviertel“, Bonn-Gronau

Städtebau
Das als Meilenstein im Bundesviertel bezeichnete Gebäude markiert eine wichtige Schnittstelle im städtebaulichen Kontext. Im Rahmenplan Bundesviertel hat das neue Gebäude zwei wichtige Positionen zu besetzen. Am neuen „Plaza Mitte“ ist es eine von drei Adressen, die mit einem attraktiven Nutzungsmix im Erdgeschoss und dem Haupteingang den zentralen, öffentlichen Platz im Quartier definiert.

Den Fuß- und Radwegeverbindungen im Quartier kommt eine große Bedeutung zu – so öffnet sich die Baunscheidtstraße zu dem neuen Gebäudeensemble und wird über eine Platzfolge mit den überregionalen Wegen entlang der Bahnlinie verknüpft. Die Plaza ist der Kreuzungs- und Zielpunkt der Wegebeziehungen, die von den drei neuen Bürogebäuden räumlich gefasst wird und diese als öffentlichen Platz und Anziehungspunkt für die Beschäftigten und Bewohner im Quartier definiert.

Die Haupteingänge der beiden großen Gebäudekomplexe orientieren sich zu der urbanen Mitte, Gastronomie und Handel im Erdgeschoss sind in allen angrenzenden Gebäuden möglich und stärken den gewünschten öffentlichen Charakter.

Gleichzeitig ist das Gebäude aber auch ein bedeutender Hochpunkt in der Silhouette des Bundesviertels mit eindeutiger Orientierung zum Kreuzungspunkt an der „Meile“ (Oscar-Romero-Allee). An dieser markanten Blockecke im Stadtgefüge öffnet sich das neue Bürogebäude mit einem weiteren Eingang zum öffentlichen Raum als zusätzliches Angebot. Durch eine in der Höhe gestaffelte Kubatur werden Akzente zu beiden Seiten gesetzt und sowohl auf die kleinteilige Silhouette des denkmalgeschützten Gymnasiums wie auf die großen Gebäudevolumen in der Nachbarschaft reagiert.

Arbeitslandschaften und mehr
Im Erdgeschoss sind Gastronomie, Handel und Dienstleistung den öffentlichen Flächen zugeordnet. Das zentrale Foyer ist den Mitarbeiter:innen vorbehalten und unterbreitet unternehmensübergreifend Serviceangebote, Konferenzzonen und Co-Workingbereiche. Darüber liegen die Büroetagen, die als Ganzes oder in vier Einheiten je Geschoss vermietet werden können. Die Grundrisse lassen sich hochflexibel organisieren und vielfältige Arbeitslandschaften können angeboten werden. Für den Brandschutz ist die Aufteilung in Einheiten kleiner 400 qm gewährleistet. Jede Einheit verfügt über zwei Rettungswege, im Hochhaus ist ein Sicherheitstreppenraum geplant. Die Fassadenbegrünung mit den vorgelagerten Balkonen dient nicht nur der Verbesserung des Stadtklimas, sondern sie ist auch ein zentrales Element für die Gebäudekonzeption. Dieses Element bietet eine besondere Atmosphäre in den Arbeitswelten und bei der Umnutzung zu Wohnungen verschmelzen begrünte Terrasse und Wohnraum zu einer großzügigen Einheit.

Freiraum
Der Freiraum gliedert sich in urbane und naturhafte Außenbereiche mit unterschiedlichen Atmosphären. Tische und Bänke zum Verweilen, optionale Spielflächen für Kinder und Wasserinstallationen schaffen die „Plaza Mitte“, dem neuen Treffpunkt für alle Mitarbeiter:innen und ggf. auch Bewohner:innen. Die Kombination aus Bäumen, Stauden, Gräsern sorgt für ein angenehmes Mikroklima. Baumpflanzungen erfolgen mit unterschiedlichen heimischen, klimaresilienten Gehölzen, die im Sommer Schatten spenden.

Nachhaltigkeit
Die Grundlage für die Aspekte der Nachhaltigkeit bildet eine klare, einfache und robuste Architektur. Da Holzhybridbauweisen in Bonn nicht möglich sind, rücken andere Aspekte in den Fokus:

  • Entscheidung für eine massive Konstruktion mit dem Schwerpunkt auf Langlebigkeit, Energieoptimierung durch hohe Wärmespeichermasse
  • Berücksichtigung des „nachwachsenden Rohstoffs“ Holz beim Ausbau statt im Rohbau Holzfensterprofile witterungsgeschützt innenseitig, Holz-Böden und -Trennwände zur Steigerung der Atmosphäre in den Arbeitswelten
  • große Spannweiten für mehr Flexibilität in der Nutzung
  • Nutzung des Beton-Hersteller-Know-hows bei Produktionsprozessen unter ökologischen Aspekten (cradle-to-gate)
  • Fassade aus Betonfertigteilen, Vorteilen bei der wirtschaftlichen Fertigung unter Verwendung von Recycling-Anteilen, leicht demontierbarer Ein- und Ausbau
  • Hoher Begrünungsanteil bei den schallabgewandten Fassaden nach Süden und Osten sowie im Innenhof, Begrünung aller Dachflächen
  • Energieeffiziente Gebäudetechnik unter Ausnutzung der Massivbauweise, Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaiknutzung, Regenwassernutzung
  • Ziel ist eine Zertifizierung für das Gesamtkonzept