Neubau Wohnquartier Franz-Geuer-Strasse mit Kita und Gewerbe, Köln
Kategorie: | Wohnen / Kita / Gewerbe |
Wettbewerb: | 2019 |
Auslober: | CORPUS SIREO Projektentwicklung Beteiligungs GmbH |
Lage: | Köln Ehrenfeld |
Bauvolumen: | 350 WE, 36.000m² Wohnfläche, 1.100m² Kita, 7.600m² Gewerbe |
Mehrfachbeauftragung „Franz-Geuer-Strasse“ in Köln-Ehrenfeld
Neue Wege für Ehrenfeld
Ehrenfeld ist geprägt von den kleinen, meist nicht durchgehenden Anliegerstraßen, die sich zwischen den Radialen (Venloer Straße, Subbelrather Straße) und der Ringstruktur (Innere Kanalstraße, Grüngürtel etc.) aufspannen. Diese Anliegerstraßen, meist als Einbahnstraßen geplant, prägen die gewachsene Nachbarschaft. Durch das gewählte städtebauliche Konzept wird das bestehende Wegenetz konsequent weitergeführt und durch Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität ergänzt, um eine neue, lebendige und autofreie Nachbarschaft zu schaffen – ganz in der Ehrenfelder Tradition.
Ehrenfeld weitergedacht
Ziel des Entwurfs war eine konsequente Weiterführung der gewachsenen Ehrenfelder Blockstruktur, die zu den Rändern und den Grünzügen eine meist heterogene städtebauliche Struktur aufweist. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entwicklung des neuen Quartieres war die „Körnung“ – die neuen Stadtbausteine sollten sich in Ihrer Größe und Höhenstaffelung homogen in die vorhandene Bausubstanz einfügen und gleichzeitig einen Auftritt zur Inneren Kanalstraße und den daran liegenden Solitärbauten schaffen.
Aus diesem Grund wurde bewusst auf eine maximale Ausnutzung des Baugrundstückes verzichtet, um den Bewohnern der gewachsenen Nachbarschaft neue, aber wiedererkennbare Strukturen zu bieten, die die vorhandene Wohnqualität stärken bzw. aufwerten, ohne deren Identität aufzugeben.
Freiräume – autofrei und vielfältig
Das neue Quartier in der Schnittstelle zwischen dem „Ehrenfelder Block“ und der „Stadt der Moderne“ fungiert als Bindeglied zwischen diesen unterschiedlichen städtebaulichen Strukturen und schafft eine neue Stadtsilhouette. Ergänzt wird dieses Konzept durch ein Netz an Rad- und Fußwegen, das sowohl das Innere des Quartier durchwegt als auch eine gute Anbindung an die Innenstadt und die vorhandenen Grünzüge schafft.
Die Freibereiche sind hauptsächlich in 4 Bereiche unterteilt, die eine bunte Durchmischung von Wohnen, Gewerbe, Spiel und Freizeit bieten:
Der Quartiersplatz als urbaner, belebter Mittelpunkt des neuen Quartiers fungiert als Eingangsbereich, mit Besucherstellplätzen und Zufahrt zu den Tiefgaragen, optimal angebunden an das bestehende und neue Fuß- und Radwegenetz.
Der öffentliche Spielplatz am südöstlichen Rand des Plangebietes ist optimal eingebunden in die bestehenden Grünverbindungen und angeschlossenen an das vorhandene Sport- und Freizeit-Angebot.
Die Gewerbe-Allee spiegelt am deutlichsten die Vielfältigkeit Ehrenfelds wider. Die quirlige Verbindung der Franz-Geuer-Straße und der Stammstraße dient als belebter, bunter Mix aus Wohnen, Gewerbe, Spiel und Spaß für alle Anwohner und schafft eine neue autofreie Verbindung von Ost nach West durch das Quartier.
Die Kindertagesstätte liegt im südwestlichen, geschützten Bereich des Plangebietes am bestehenden Parkplatz der Moschee. Somit liegt die Zufahrt / Drop-Off der Einrichtung im ruhigen Hinterhofbereich, abseits des Verkehrs und gewährleistet damit eine fußläufige und autofreie Erreichbarkeit vom ganzen Quartier aus mit optimaler Südausrichtung ins Grüne. Die Lage der Kita nutzt die vorhandenen Erschließungsstrukturen, deren Erreichbarkeit von der Venloer Straße aus verhindert eine unnötige Belastung des Quartiersinneren durch Hol- und Bringverkehr.
Durch diesen städtebaulichen Entwurf erhält Ehrenfeld die Chance, weiterzuwachsen und näher an den inneren Ring Kölns heranzurücken – eigenständig, lebendig und nachhaltig.